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سید ابراهیم نبوی

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Fast 300 Tote nach Chemie-Zug-Explosion in Iran

Nach der verheerenden Explosion eines mit Chemikalien beladenen Güterzuges in Iran ist die Zahl der Toten am Donnerstag auf fast 300 gestiegen. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRNA wurden etwa 450 Menschen bei der Katastrophe nahe der Stadt Neischabur im Nordosten des Landes verletzt. Mehr als die Hälfte der Verletzten wird noch in den umliegenden Krankenhäusern behandelt. Der iranische Präsident Mohammed Chatami ordnete eine Untersuchung des Unfalls an. Die genaue Ursache des Unglücks ist weiterhin unklar.

: 46 Millionen Iraner zu Parlamentswahl aufgerufen

In der Islamischen Republik Iran hat die Parlamentswahl begonnen. Der Urnengang ist national wie international umstritten, nachdem der von religiösen Ultras beherrschte Wächterrat mehr als 2400 größtenteils reformorientierte Bewerber von der Wahl ausgeschlossen hatte. Mehrere reformorientierte Parteien riefen zum Boykott der Wahl auf. Auch wegen der erwarteten geringen Wahlbeteiligung wird mit einem deutlichen Sieg der ultrakonservativen Kräfte gerechnet.

Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi, die am Mittwoch zum Wahlboykott aufgerufen hatte, übte im Handelsblatt Kritik an der Politik von Präsident Mohammed Chatami, der dem Reformlager zugerechnet wird. Unter Chatami habe sich die Menschenrechtslage kaum verbessert.

Etwa 46 Millionen Wahlberechtigte waren zur Wahl von 290 Abgeordneten aufgerufen. Mit vorläufigen Ergebnissen aus den fast 40.000 Wahllokalen wird am Samstag gerechnet; ein vom Wächterrat gebilligtes Endergebnis wird frühestens am Sonntag veröffentlicht.

: Parlamentswahlen in Iran angelaufen

In Iran haben am Freitagmorgen die umstrittenen Parlamentswahlen begonnen. Um die 290 Sitze bewerben sich über 4 700 Kandidaten, die überwiegend der konservativen Staatsführung nahe stehen. Überschattet wurde der Wahlkampf vom Ausschluss von mehr als 2 000 mehrheitlich reform-orientierten Kandidaten. Der konservative Wächterrat, eine Art Verfassungsgericht, stufte ihre Anschauungen als verfassungswidrig und als Versuch ein, das islamische System zu unterminieren. Aus Protest haben deshalb 130 Abgeordnete ihr Mandat niedergelegt. Liberale Gruppen und Studentenorganisationen kündigten

 

einen Wahlboykott an, den auch Friedensnobelpreis-trägerin Schirin Ebadi unterstützt.

: Gähnende Leere in iranischen Wahllokalen

Wahlboykott und demonstratives Desinteresse einerseits, pflichtbewusster Gang an die Urnen andererseits: Die umstrittene Parlamentswahl hat Iran in zwei Lager gespalten. Nach dem Ausschluss der meisten reformorientierten Kandidaten durch den konservativen Wächterrat scheint der Ausgang der Wahl von vornherein festzustehen. Einzig spannende Frage ist daher die Höhe der Wahlbeteiligung. Zahlreiche Reformparteien und reformorientierte Intellektuelle hatten zum Boykott aufgerufen, weil ihr Lager ohnehin chancenlos sei.

Noch vor vier Jahren standen die Menschen in Teheran bis in die Nacht hinein vor den Wahllokalen Schlange, um der Chatami-Fraktion einen überragenden Sieg im Parlament zu bescheren. Immer wieder musste der Schließung der Lokale nach hinten verschoben werden, weil so viele Iraner ihre Stimme abgeben wollten. Auch heute wird die Öffungszeit um eine Stunde verlängert werden, weil der Andrang so hoch sein soll – so behauptet das iranische Fernsehen.

Im realen Teheran gibt es keinen Grund für diese Maßnahme: Im reichen Norden der Stadt, der traditionell liberaler gesinnt ist, ohnehin nicht. Aber selbst im Süden – eine Hochburg der Religiösen – drehen die Wahlhelfer in den letzten Stunden vor der Schließung an Däumchen.

: Iran: Präsident für Überraschung

Iran hat gestern ein neues Parlament gewählt. Nach dem Ausschluss von rund 2.300 reformorientierten Kandidaten und Boykottaufrufen galt ein hoher Sieg der Konservativen als sicher.

Der reformorientierte Präsident Mohammed Chatami rief seine Landsleute auf, sich dennoch massiv zu beteiligen. Damit könnten die Konservativen überrascht werden, sagte er. Wenn die Beteiligung groß ist, weiß ich, dass das Volk erneut überraschen wird, trotz der Vorhersagen und Kampagnen. Es sei das Besondere an seiner Klientel, dass sie stets überrasche. Der Reformer Chatami war 1997 überraschend zum Präsidenten gewählt worden. Streit lieferten sich Reformer und Konservative um die Zahl der Wahlberechtigten: Das reformorientierte Innenministerium sprach von 46,35 Millionen, der konservative Wächterrat von 43,3 Millionen.

Boykottaufruf bei Iran-Wahl trifft kaum auf Resonanz

 

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